Brainfood
... ob Bett&Buch oder Couch&TV ist manchmal ohne Zögern zu beantworten. Besonders bei Zeilen wie diesen:
Am Anfang war der Fluß. Der Fluß wurde zu einer Straße, und die Straße verzweigte sich über die ganze Welt. Und da die Straße einst ein Fluß war, war sie immer hungrig. In jenem Land des Anfangs mischten sich die Geister unter die Ungeborenen.
Wir konnten zahlreiche Formen annehmen. Viele von uns waren Vögel. Wir kannten keine Grenzen. Es wurde viel gefeiert, gespielt und geklagt. Wir feierten viel wegen der schönen Schrecken der Ewigkeit. Wir spielten viel, weil wir frei waren. Und wir klagten viel, weil unter uns immer jene waren, die gerade aus der Welt der lebenden zurückkehrt waren. Sie waren untröstlich über all die Liebe, die sie zurückgelasse, all das Leid, das sie nicht wiedergutgemacht, und all das, was sie nicht verstanden, und über das, was sie kaum zu lernen begonnen hatten, bevor sie in das Land des Ursprungs zurückgeholt worden waren.
Nicht einer von uns freute sich darauf wiedergeboren zu werden. Wir mochten die Härte des Daseins nicht, die unerfüllten Sehnsüchte, die uneingezäumten Ungerechtigkeiten der Welt, die Labyrinthe der Liebe, das Unverständnis der Eltern, die Unausweichlichkeit des Sterbens und die erstaunliche Gleichgültigkeit der Lebenden inmitten der einfachen Schönheiten des Universum. Wir fürchteten die Herzlosigkeit der Menschen, die alle blind geboren werden und von denen nur wenige jemals sehen lernen."
Shiwwwwer and more bei Ben Okri "Die hungrige Strasse".
Am Anfang war der Fluß. Der Fluß wurde zu einer Straße, und die Straße verzweigte sich über die ganze Welt. Und da die Straße einst ein Fluß war, war sie immer hungrig. In jenem Land des Anfangs mischten sich die Geister unter die Ungeborenen.
Wir konnten zahlreiche Formen annehmen. Viele von uns waren Vögel. Wir kannten keine Grenzen. Es wurde viel gefeiert, gespielt und geklagt. Wir feierten viel wegen der schönen Schrecken der Ewigkeit. Wir spielten viel, weil wir frei waren. Und wir klagten viel, weil unter uns immer jene waren, die gerade aus der Welt der lebenden zurückkehrt waren. Sie waren untröstlich über all die Liebe, die sie zurückgelasse, all das Leid, das sie nicht wiedergutgemacht, und all das, was sie nicht verstanden, und über das, was sie kaum zu lernen begonnen hatten, bevor sie in das Land des Ursprungs zurückgeholt worden waren.
Nicht einer von uns freute sich darauf wiedergeboren zu werden. Wir mochten die Härte des Daseins nicht, die unerfüllten Sehnsüchte, die uneingezäumten Ungerechtigkeiten der Welt, die Labyrinthe der Liebe, das Unverständnis der Eltern, die Unausweichlichkeit des Sterbens und die erstaunliche Gleichgültigkeit der Lebenden inmitten der einfachen Schönheiten des Universum. Wir fürchteten die Herzlosigkeit der Menschen, die alle blind geboren werden und von denen nur wenige jemals sehen lernen."
Shiwwwwer and more bei Ben Okri "Die hungrige Strasse".
aziza - 26. Nov, 12:14