Ungehorsam
... ist leider eines der langweiligsten Bücher, das ich seit langem gelesen habe. Das ist schade, denn der Inhalt klang vielversprechend: abtrünnig gewordene Tochter eines orthodox-jüdischen Elternhauses, kehrt nach dem Tod ihres Vaters, dem großen Rabbiner Rav Krushka, in ihre Heimatstadt London zurück und trifft dort die Gespenster ihrer Jugend.
Aber weder die Gespenster, noch der Bruch der jungen Ronit Krushka, die im beklemmend religiösen Bildungsbürgerghetto von Hendon lesbischen Nektar schleckte, werden mit der nötigen psychologischen Tiefe beschrieben und bleiben unverständlich und nicht nachvollziehbar.
Sicherlich kann eine frauenliebende Tochter als "ungehorsame Frau" für viel Wirbel in Köpfen sorgen. Die damit verbundene Auseinandersetzung findet in diesem Roman aber nicht statt, weder auf der persönlichen noch auf der religiösen Ebene.
Auch Ronits Athentizität lässt zweifeln und macht die Geschichte unglaubwürdig. Nach dem Bruch mit der Familie, lebt sie das Singleleben eines New Yorker Yuppies und ihr Verhältnis mit dem verheirateten Chef vermehrt nur die Fragezeichen, die ihre Figur umschwärmen. Denn das fühlt sich weder befreiend an, noch klingt es wie ein gelungenes Coming Out. Das fühlt sich schlichtweg deprimierend an.
Naomi Alderman hat sich einem Thema genähert, das Zeug zu einem Roman hätte haben können. Doch ohne emotionale Beteiligung bekommt sie ihre Hauptfigur nicht zu greifen. Denn eine Lesbe ist das nicht! Auch wenn sie Ronit das berechnend provokativ vor gewichtigen Gemeindemitgliedern äußern läßt. Und selbst diese Provokation ist fad und gestrig! Und das langweilt.
Schön sind die einführenden Verse aus dem Talmud mit erhellenden Gedanken. Das ist nun aber ein Thema, von dem ich keine Ahnung habe.
Zum Bilden der eigenen Meinung, verleihe ich das Buch gerne.
Aber weder die Gespenster, noch der Bruch der jungen Ronit Krushka, die im beklemmend religiösen Bildungsbürgerghetto von Hendon lesbischen Nektar schleckte, werden mit der nötigen psychologischen Tiefe beschrieben und bleiben unverständlich und nicht nachvollziehbar.
Sicherlich kann eine frauenliebende Tochter als "ungehorsame Frau" für viel Wirbel in Köpfen sorgen. Die damit verbundene Auseinandersetzung findet in diesem Roman aber nicht statt, weder auf der persönlichen noch auf der religiösen Ebene.
Auch Ronits Athentizität lässt zweifeln und macht die Geschichte unglaubwürdig. Nach dem Bruch mit der Familie, lebt sie das Singleleben eines New Yorker Yuppies und ihr Verhältnis mit dem verheirateten Chef vermehrt nur die Fragezeichen, die ihre Figur umschwärmen. Denn das fühlt sich weder befreiend an, noch klingt es wie ein gelungenes Coming Out. Das fühlt sich schlichtweg deprimierend an.
Naomi Alderman hat sich einem Thema genähert, das Zeug zu einem Roman hätte haben können. Doch ohne emotionale Beteiligung bekommt sie ihre Hauptfigur nicht zu greifen. Denn eine Lesbe ist das nicht! Auch wenn sie Ronit das berechnend provokativ vor gewichtigen Gemeindemitgliedern äußern läßt. Und selbst diese Provokation ist fad und gestrig! Und das langweilt.
Schön sind die einführenden Verse aus dem Talmud mit erhellenden Gedanken. Das ist nun aber ein Thema, von dem ich keine Ahnung habe.
Zum Bilden der eigenen Meinung, verleihe ich das Buch gerne.
aziza - 20. Jun, 08:23
jensscholz - 20. Jun, 12:25
hm. schade, das las sich ja eigentlich interessanter...